Im Oktober des Jahres 1933 gründete Alfons Peters gemeinsam mit Karl Poggemann und einer Hand voll Gleichgesinnter den ASV Emsdetten. Es wurde von der neu gegründeten Emsfischereigenoßenschaft in Rheine die Ems von Kilometer 14,2 bis 34,1 und deren Altarme angepachtet. Der Pachtpreis betrug fünf Mark je Flusskilometer.
Um sich von Raubfischern und Fischdieben deutlich zu distanzieren, wurden die Vereinsmitglieder sehr sorgfältig ausgewählt. So musste jeder Anwärter zwei Leumundszeugen aus dem Verein benennen können und wurde dann schließlich durch Versammlungsbeschluß in die Gemeinschaft aufgenommen.
Die Vereinsführung war in den Gründerjahren nicht immer ganz einfach, da man sich mit einer Vielzahl von Schwarzanglern herumärgern musste. Die geänderten Rechtsverhältnisse an der Ems haben sich nur langsam herumgesprochen und wurden auch nicht von jedem sofort akzeptiert. Erst mit der Berufung amtlicher Fischereiaufseher aus den Reihen des ASV besserte sich diese Situation zunehmend. Im Jahre 1939 zählte der Verein 50 Mitglieder, von denen einige in den Krieg ziehen mussten und leider nicht wieder zurückkehrten.
Nach Ende des Krieges trat der Verein dem heutigen Landesfischereiverband bei, wodurch der Zugang zu weiteren Gewässern, wie etwa dem Dortmund-Ems-Kanal, ermöglicht wurde. Im Jahre 1958 wurde die allgemeine Fischereischeinpflicht eingeführt, d.h. jeder Angler musste nun eine Prüfung ablegen, in der die Grundlagen der waidgerechten Fischerei und gesetzliche Bestimmungen abgefragt wurden.
Ab den 50er Jahren ließ sich eine rapide Verschlechterung der Gewässerqualität feststellen. Zunehmende Industrialisierung sowie eine stetig steigende Landwirtschaft verunreinigten die Gewässer durch Einleitung von ungeklärten Abwässern. Der Vorstand des ASV hat diese Missstände von Anfang an bei Behörden und Ämtern zur Sprache gebracht und auf Abhilfe gedrängt; eine direkte Einflussnahme war allerdings nicht möglich. In den Jahren 1973 und 1975 wurde die Ems von Münster bis Rheine von zwei großen Fischsterben heimgesucht, die immensen Schaden anrichteten und von denen sich die Ems erst nach Jahren wieder erholt hat. Ohne den von Anfang an vom ASV getätigten regelmäßigen Fischbesatz wäre hier ein ordentlicher Bestandsaufbau wohl nie mehr erfolgt. In den 50er und 60er Jahren führte der ASV regelmäßig Fischzüge mit Netzen an den Altwässern und Teichen durch, die immer großen Zuspruch bei der Bevölkerung fanden. Die gefangenen Fische wurden dann teilweise an die Zuschauer zum Verzehr verkauft. In den 70er Jahren bemühte der ASV sich intensiv um die Anpachtung neuer Gewässer. Durch Begradigung der Ems und Verlandung derer Altarme verloren die vorhandenen Gewässer als reichhaltige Fischgründe immer mehr an Wert.
Schließlich konnte der Baggersee „Gut Grafenstein“ angepachtet werden. Dieser erwies sich allerdings nach diversen Besatzmaßnahmen und Kalkeinbringungen als für die Fischhaltung ungeeignet. Nach viel vergebener Zeit und hohem finanziellem Engagement gab man dieses Vorhaben auf, um den finanziellen Schaden in Grenzen zu halten.
Im Jahre 1974 führten Verhandlungen mit dem Landwirt Otto Hermeler zur erfolgreichen Anpachtung eines Baggersees in Veltrup, der mittlerweile zu einer stattlichen Größe angewachsen ist und an dem sich heute unser Vereinsheim befindet. Bis zum Anfang der 80er Jahre bewirtschaftete der ASV Emsdetten am See Hermeler einige kleinere Teiche, die der Aufzucht von Fischnachwuchs dienten. Verschiedene Rückschläge wie Hochwasser oder Sauerstoffprobleme im Wasser führten aber schließlich zur Aufgabe dieses Vorhabens, da es sich finanziell nicht mehr rechnete.
In den 80er Jahren konnte unter dem Vorsitz von Hans Münninghoff der Saerbecker Angelverein übernommen werden. So wurde der Badesee Saerbeck neues Vereinsgewässer. Zwei Jahre später wurde auch der See Kröger direkt neben dem Badesee angepachtet.
1996 wurde das Vereinsheim am See Hermeler eingeweiht. Nach Monaten intensiver Arbeit vieler Vereinsmitglieder wurde das Gebäude ohne fremde Mittel fertig gestellt und seiner Bestimmung offiziell übergeben.
Im Bereich der Jugend kann der ASV auf viele Jahrzehnte vorbildlicher Jugendarbeit zurückblicken. Seit den 70er Jahren werden hier regelmäßig Zeltlager, Gemeinschaftsangeln und Treffen mit den Jugendgruppen befreundeter Vereine durchgeführt. Oberstes Ziel war hierbei immer und wird es auch in Zukunft immer sein, unserem Nachwuchs den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur zu vermitteln. Im Jahre 1996 wurde dieses Bemühen mit dem Umweltpreis der Stadt Emsdetten belohnt, den die Jugendgruppe des ASV für das Anlegen eines Biotops am See Hermeler verliehen bekam.
Auch die Seniorengruppe ist ein fester Bestandteil des ASV. Hier werden alljährlich Gemeinschaftsangeln, Fahrradtouren sowie gesellige Abende veranstaltet, die sich großer Beliebtheit unter den Senioren erfreuen.
Seit über 40 Jahren führt der ASV auch regelmäßig Hochseefahrten an die Nord- und Ostsee durch, bei denen auf Dorsch und Makrele geangelt wird. Besonders zu erwähnen ist hierbei unser leider verstorbenes Vereinsmitglied Dr. Harald Wünsche, der 1981 den Weltmeistertitel im Angeln auf Blue Marlin erringen konnte. Im Jahre 1977 wurde das Königsangeln im ASV Emsdetten eingeführt, das sich seit dem großer Beliebtheit erfreut. Der Fänger des schwersten Fisches erlangt an diesem Tag die Königswürde und wird beim späteren Königsball als „bester“ Angler des Jahres gemeinsam mit dem Vereinsmeister und dem Jugendvereinsmeister gefeiert. Die Angelsaison wird im ASV Emsdetten traditionell mit dem alljährlichen Anangeln eröffnet, bei dem sich Jung und Alt zum gemeinschaftlichen Angeln zusammenfinden.
Als bisher jüngstes Gewässer konnte der See Meier in Saerbeck im Jahre 2007 angepachtet werden, der noch im selben Jahr mit einem Grundbesatz ausgestattet wurde und seitdem zum Angeln freigegeben ist.
Die Mitgliederzahl im Jubiläumsjahr 2008 beläuft sich auf ca. 960 Mitglieder. Dieses bedeutet fast eine Verdoppelung der Mitgliederzahl in den letzten 25 Jahren.
Es ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Angelfischerei trotz des „grünen Einflusses“ der letzten 20 Jahre nicht an Bedeutung verloren hat, sondern im Gegenteil ein gesteigertes allgemeines Interesse hieran besteht.
Die Bewahrung unserer heimischen Gewässer und ihrer Umgebung war 75 Jahre lang oberste Prämisse des Angelsportverein Emsdetten. Dieses wollen wir auch in Zukunft mit demselben Engagement fortführen, um unseren Nachkommen eine intakte Biosphäre zu erhalten.